Mein erster Ultra. Teil 1: Vorspiel.

Es hatte seinen Grund, warum ich im April den Speedtrail beim UTFS gelaufen bin. Dieser sollte “nur” eine Generalprobe für den Mittenwaldtrail beim Zugspitz Ultratrail Event in Garmisch sein. Er hat mir aber soviel Spaß gemacht, dass ich beabsichtige, ihn im nächsten Jahr wieder zu laufen. Aber kommen wir jetzt lieber zum eigentlichen Anlass dieses Beitrages, meinem ersten offiziellen Ultratrail.

Nun gut “Ultra” ist mit 44 km vielleicht ein bisserl übertrieben, aber da man als Ultralauf die Rennen definiert, die länger als der klassische Marathon sind, nehme ich in Anspruch einen solchen jetzt gelaufen zu sein. Auch wenn es nur 1,8 Kilometer mehr waren. 😉 Vor allem aber, da auch noch offiziell 1860 Höhenmeter zu überwinden waren und meine Uhr sogar am Schluss 2128 Höhenmeter auswies.

Ich wollte eigentlich schon längst mal einen Marathon gelaufen sein, aber dann kam mir Corona dazwischen. Und bereits vor der Seuche hatte ich festgestellt, dass das Laufen durch Wald und Gehölz sowie über Wiesen und Flur doch sehr viel schöner ist, als immer über asphaltierte Straßen und Wege zu hatschen. Ich habe dann auch in den letzten Jahren schon erste Versuche unternommen, ein paar kürzere Trailrennen bis 15 Kilometer zu laufen und bin deshalb dann letztes Jahr zum Entschluss gekommen, dass ich statt Marathon auf der Straße lieber einen solchen in den Bergen laufen möchte.

Gesagt! Getan! Mit schlotternden Kniene habe ich mich dann im Herbst letzten Jahres zum Mittenwaldtrail im Rahmen des Zugspitz Ultratrail angemeldet. Beim sogenannten ZUT handelt es sich um Deutschlands größtes Trailrunning-Event, das für jeden etwas bietet: Von 16 Kilometern mit 760 Höhenmetern über diverse Mitteldistanzen bis hin zum großen Ultra mit 106 Kilometern und über 5000 Höhenmetern. Ich habe mich dann für die “Ultradistanz für Fortgeschrittene” entschieden: 44 Kilometer und offiziell 1.860 Höhenmeter. Start in Mittenwald und dann über Schloss Elmau, Eckbauer, Partnachklamm auf den Osterfelderkopf und runter nach Garmisch ins Ziel.

Strecke Mittenwald Trail

Nachdem ich dann über eine halbes Jahr lang ständig “Ohgottohgottohgott! Was habe ich getan?” vor mich hin murmelte und mir auch der Speedtrail beim UTFS nicht die erhoffte Beruhigung schenkte, war es Mitte Juni dann endlich soweit! Meine Service-Crew alias “Die Gemahlin” und meine Wenigkeit machten uns am Donnerstag auf den Weg nach Krün, wo uns praktischerweise ab und an eine sehr kostengünstige Unterkunft zur Verfügung steht. Und am Freitag ging es dann nach Garmisch-Partenkirchen, Startnummer abholen, Expo besuche und Wettkampfluft schnuppern.

Und ich muss sagen, die Eventagentur PLAN B macht hier einen super Job. Das ganze Event ist mit Drumherum super organisiert. Und auch die Expo und die “Pasta-Party” machen Spaß. Immerhin haben die Gemahlin und ich uns stundenlang herumgetrieben, Geld ausgegeben, gut gefuttert und die Eventatmosphäre in uns aufgesogen.

Zwei Messestände muss ich an dieser Stelle besonders lobend erwähnen:

Die Snack-Hersteller von Tzampas, die uns, beziehungsweise meiner “Service-Crew”, geduldig jede Frage beantworteten und uns hemmungslos alle Sorten mehrmals probieren ließen. Was mich dann sofort überzeugte und veranlasste eine Auswahl verschiedenster Sorten zum Messepreis zu kaufen. Die Basis der veganen Riegel ist geröstete Gerste, was man bei uns ja eher selten findet, in Tibet aber wohl an der Regel ist – daher auch die Ableitung des Firmennamens vom tibetanischen “tsampa” für geröstetes Gerstenmehl. Meine Empfehlungen sind “Golden Milk” und “Espresso“. Sehr lecker! Ich werde weiterhin bestellen.

Und als wir in die Kongresshalle stiefelten, um die Startnummer abzuholen, hielt uns eine junge Dame auf, um uns fröhlich ein Paket “Schnelle Beine” in die Hand zu drücken.

Es handelte sich dabei um die Firmengründerin und Inhaberin von Gepp’s, einem 2012 gegründeten Hersteller und Vertrieb von Gewürzen und Feinkost mit besten Zutaten und ohne Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Geschmacksverstärker, Rieselhilfen bei den Gewürzen und ohne Konservierungsstoffe. Mit einfachen Zutatenlisten vieles in bio, vegetarisch, viele Produkte auch schon in vegan. Wer mehr wissen will: Hier lang!

Während meine “Service Crew” dann gleich ins informative Intensivgespräch mit Roja ging, futterte ich mich heftig durchs extrem leckere Probierangebot.

Und ich muss sagen, in den Frischkäse “Cafe de Paris” hätte ich mich reinlegen und die Grissini packungsweise in mich hinein futtern können. Und auch die Grillsaucen waren sehr lecker (die Whisky Pfeffer Soße ist der Hammer!), mal schauen ob die auf vegetarischem und/oder veganem Grillgut auch gut kommt. Nachdem Gepp’s auch eine Filiale in Nürnberg im Franken-Center hat, steht einem fröhlichen Einkauf nix mehr im Weg. Das ist für mich ungefährlicher als gleich den ganzen Online-Shop leer zu shoppen….

Ach ja, das “Schnelle Beine Paket” enthielt dann zwei Probiergläschen Gewürze und glücklicherweise auch das bereits lobend erwähnte “Café de Paris” Gewürz! Und wer sich fragt, was ein Feinkost-Stand auf einer Trail-Laufexpo zu suchen hat, Firmengründer Alexander Gepp hat 2023 immerhin den Leutaschtrail beim ZUT gewonnen. 😉

Startnummernausgabe

Nachdem wir dann die Startnummer abgeholt und die Essengutscheine verfuttert hatten, machten wir uns langsam auf den Weg in die Ferienwohnung, in welcher ich mich dann mental und materialmäßig auf den folgenden Tag vorbereitete. Vor allem die Auswahl der Kleidung erwies sich als schwierig, hatte doch noch ein am Vormittag per Mail verschickter Wetterbericht den Athleten für den Samstag Regen und widrige Verhältnisse prophezeit. Spoiler: Es war dann schon widrig, aber nicht so schlimm wie befürchtet.

Ausrüstung, Kleidung und Schuhe

Und dann ging es auch schon bald in die Heiha, immerhin würde der Wecker am Morgen schon um 4:30 Uhr klingeln, um rechtzeitig in Mittenwald am Start zu sein. Ich habe dann überraschenderweise sogar recht gut geschlafen, ich hatte befürchtet, ich würde vor Nervosität kein Auge zumachen können. Aber immerhin war ich dann um 3:30 schon wach und dämmerte nur noch dem Weckerklingeln entgegen.

Und wie es mir dann während des Mittenwaldtrails ergangen ist, erzähle ich im nächsten Beitrag.

0 thoughts on “Mein erster Ultra. Teil 1: Vorspiel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert