Mittleweile läuft es bei mir wieder ganz ordentlich und ich komme jetzt regelmäßig drei bis vier Mal die Woche zum Laufen. Die sich häufenden Kilometerzahlen in der Schuhstatistik wecken dann irgendwann natürlich auch neue Begehrlichkeiten nach frischem Material. Und wenn bei Saucony auch noch dank “Black Friday” der Kinvara 9 für 90 statt 130 Euronen zu haben ist, dann kann sich auch der Hobbyläufer nur sehr schwer beherrschen, genauer gesagt überhaupt nicht. Und so trudelte es dann ein, das neue Schuhwerk. Und wie ich das hier so mache, wenn ich Sportzeugs über das Netz bestelle: Es gibt einen Unboxing-Beitrag mit einer ersten Bewertung des neuen Materials.
Leider war der Kinvara in meiner Schuhgröße nur noch in der Farbgebung White Noise bestellbar, was bei mir eher blöd ist, da ich es bevorzuge mehrmals die Woche auf Forstwegen durch den hiesigen Wald zu laufen. Das wird aus dem an sich sehr hübschen White Noise Desing sehr schnell ein Dirty Noise Design machen. Aber bevor ich noch ein paar Worte über die Qualitäten dieses Schuhs verlieren kann, muss ich ihn ja erst aus der Verpackung befreien.
Packen wir die neuen Lauftreter aus:
Auf den ersten Blick nichts Spektakuläres. Eine ganz ordinäre Versandverpackung.
Nach dem Entfernen der unspektakulären Versandverpackung wird es schon aufregender: Ein hübscher Schukarton. Die Gefährtin hat beschlossen ihn deshalb aufzubewahren – ein Schicksal, das sie normalerweise nur wenigen Schuhkartons zuteil werden lässt.
Und da sind Sie jetzt – die Sacony Kinvara 9 in White Noise Optik. Sehr hübsch!
Hier auch die noch jugfräuliche Sohle. Ich habe alledings festgestellt, dass diese Sohlenkonstruktion auf Forstwegen auch ab und an die Neigung hat sich ein paar Steinchen einzufangen. Ist aber nicht so schlimm wie bei meinem alten On Cloud, so dass der Kinvara bei mir sicher nicht, wie der On, zum reinen Straßenschuh wird.
Der Kinvara ist außerdem innen mit einer “Sockenkonstruktion” aiusgestattet, die Zunge ist seitlich an der Sohle fixiert. Dadurch bekommt der Fuß (zumindest meine ich das so wahrzunehmen) einen festeren Halt und die Paßform fühlt sich sehr angenehm an. Außerdem bindet er sich einfacher. Von solchen Konstruktionen habe ich schon in Tests anderer Schuhe gelesen, nannte aber bisher keine Treter mit so einer Schuhkonstruktion mein Eigen. Bin sehr angetan davon.
Wie läuft sich der Kinvara 9?
Kurz und schmerzlos: Schnell! Es ist mir nicht möglich, mit diesem Schuh gemütlich dahin zu laufen. Der Kinvara will schnell gelaufen werden und er kann schnell gelaufen werden.
Er ist ein (für mich jedenfalls) mit offiziellen 213g außergewöhnlich leichter Schuh (aktuell der leichteste in meinem Schrank), aber durch die sogenannte EVERUN™ Topsole Konstruktion durchaus angenehm gedämpft.
Mit der Sprengung (ℹ︎) von 4mm muss ich mich allerdings erst noch auseinandersetzen – auch wenn der Großteil meiner Schuhe (außer dem adidas supernova) nur eine Sprengung von 6-8mm aufweist, müssen sich meine Waden und Achillessehnen erst noch ein bisschen an den Kinvara 9 gewöhnen. Bis zu 10km bin ich aber damit schon gelaufen und ich beabsichtige ihn beim diesjährigen Silvesterlauf als Wettkampftreter einzusetzen. Vor allem da er sich weniger gedämpft anfühlt, als er eigentlich ist. Er läuft sich angenehm reaktiv und direkt.
Der Kinvara ist außerdem ein eher schmaler Schuh, der trotzdem in der Zehenbox auch einem etwas breiteren Fuß Platz bietet – Platzmangel in der Fußbox ist leider ein Problem, das meine Quadratlatschen oft mit Laufschuhen haben, aber der Kinvara passt!
Fazit:
Wie der geneigte Leser vielleicht inzwischen feststellt, bin ich vom Sacony Kivara 9 nach vier Wochen schon sehr angetan, wenn nicht sogar begeistert. Ich laufe ihn richtig gern und das vor allem auf Asphalt und Forst- oder festen Waldwegen. Aktuell ist er meine Kaufempfehlung für normal gewichtige Läufer, die einen Trainingsschuh für die richtig schnellen Einheiten benötigen oder für schwer gewichtige Läufer (wie meinereiner), die gerne einen gut gedämpften Wettkampfschuh auch für längere Strecken suchen – ich jedenfalls würde (und werde hoffentlich auch in 2019) den Kinvara auch für einen Halbmarathin (oder länger) auswählen.
Zum Schuh im Shop (Website des Herstellers)
Disclaimer: Wie oben schon geschrieben, habe ich diesen Schuh zwar günstiger erstanden, aber trotzdem selber gekauft und es wurde mir dieser Betrag auch von der Kreditkarte abgehobelt. Der Hersteller hat mir also weder etwas bezahlt noch sonstwie irgendetwas dafür getan, dass ich meiner Begeisterung für diesen Schuh hier Ausdruck gebe. Meine erste Begeisterung ist also ehrlich. Meine “Kaufempfehlung” ist natürlich trotzdem eine sehr subjektive und ausschließlich durch meine persönliche Erfahrung geprägt.
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